Das Walberberger Heimatmuseum bewahrt die Funde, die einen direkten Bezug zu unserem kleinen Vorgebirgsort haben. Die meisten Exponate wurden innerhalb der Walberberger Gemarkung gefunden.
Neben einer archäologischen Sammlung mit Bodenfunden von der Steinzeit, der Römerzeit und der frühmittelalterlichen Keramik von Walberberg werden interessante Einzelobjekte aus der Ortsgeschichte präsentiert.
Außerdem gibt es bei periodisch stattfindende Wechselaus-stellungen auch immer wieder Interessantes über die Geschichte der Umgebung zu entdecken. Das sollten Sie nicht verpassen!
Schätze aus unserem Heimatmuseum
Beilklinge aus Jadeit-Gestein
Die Sammlung frühgeschichtlicher, römischer und frühmittelalterlicher Bodenfunde wurde hauptsächlich zwischen 1950 und 1975 von Hans Tück, Schulleiter der ehemaligen Volksschule und späteren Grundschule von Walberberg zusammengetragen.
Die meisten Funde kamen bei Ausschachtungen für Neubauten zutage, viele aber auch durch Funde von geschichtsinteressierten Bürgern auf Feldern und Äckern.
Von 1977 bis 2008 war die Sammlung – wegen fehlender Alternativen – auf der 3. Ebene im Kirchturm untergebracht. 1991 übertrug Hans Tück die Sammlung als Stiftung der Pfarrgemeinde St. Walburga zum dauernden Besitz. Von 2008 bis 2011 war die Sammlung in der Rheindorfer Burg untergebracht (ehemaliges Dominikanerkloster).
Seit März 2012 ist das Museum im “ Haus im Garten“, im Souterrain des Gemeindehauses der katholischen Pfarrgemeinde St. Walburga untergebracht.
Auf Wunsch werden für Gruppen - nach vorheriger Absprache – individuelle Termine mit sachkundiger Führung angeboten.
Der Eintritt ist frei, über eine Spende zur Unterstützung unserer vielfältigen Aufgaben würden wir uns natürlich freuen!
Was erwartet Sie im Heimatmuseum?
Ammonit
Bruchstücke eines Mammutzahns
Beilklingen aus der Jungsteinzeit,
Pfeilspitzen
Spinnwirtel
Webgewichte
Bruchstück des Römerkanals
Mauer- Dach, und Bodenziegel
Hypokaustziegel
Krüge, Vorratsgefäße, Becher und Schalen
Wasserleitungsrohr
Amulett und Figurenfragment
Münze
Walberberger Keramik des 8. - 13. Jahrhunderts
Kugeltöpfe in verschiedener Größe und Oberfläche,
teilweise als Fehlbrände
Wandscherben von Kugeltöpfen mit unterschiedlichen Mustern
Kugeltöpfe mit Stiel
Fragmente von Reliefbandamphoren
Bandhenkel von Reliefbandamphoren
Becher aus Faststeinzeug
Walzenbecher
Pingsdorfer Keramik des 12. / 13. Jahrhunderts
Becher mit Strichmuster
Deckel mit Strichmuster
Amphore mit Bemalung
Brühler Keramik des 15. / 16. Jahrhunderts
Krugfragmente
Frechener Keramik des 15. / 16. Jahrhunderts
Bartmannkrug
Krugfragmente
Tonrohre
Siegburger Keramik des 15./16. Jahrhunderts
Krüge mit Medaillonauflagen (Pullen)
Trichterhalskrüge
Medaillonauflagen
Langerweher Keramik des 18./19. Jahrhunderts
Vorratsgefäß aus Faststeinzeug "Baare“
Fachwerkhäusern
Ältestes Fachwerkhaus Hauptstraße 115
Fachwerkhof Hauptstraße 137
Diorama des Kirchbergs mit Pfarrkirche, Pfarrhaus, Pfarrzentrum und Hexenturm erbaut von Heinrich Wolter im Maßstab 1:50
Aldeburg
Weinfässchen aus Steinzeug von 1731 aus der Limburg
Romanisches Kapitell und Bodenfliesen aus dem Vorgängerbau der Pfarrkirche
Fragment der 1944 verbrannten Walburgaglocke von 1419
Zeiger der 1944 verbrannten Kirchturmuhr
Zwei kolorierte Zeichnungen der Pfarrkirche von 1770 (T. Schumacher)
Figurensammlung von Kathrin Eß
Urkunde von 962 - EB Bruno - Ersterwähnung Walberbergs
Urkunde von 1244 - EB Konrad von Hochstaden - Zisterzienserinnenkloster
Urkunde von 1388 - Verkauf des Hexenturms an das Domkapitel
Schautafeln über die Ausgrabungen von frühmittelalterlichen Töpferöfen und eines römischem Sarkophags am Franz-von- Kempis-Weg zwischen 2006 und 2011 durch Uni Bonn und LVR
Schaubild über Fundstellen steinzeitlicher, römischer und frühmittelalterliche Bodenfunde
Das Exponate des Monats
Beilklinge aus Jadeit-Gestein - ca. 5. Jahrtausend v. Chr.
16,2 cm lang, ovaler Querschnitt, Spitze abgebrochen
Fundortkoordinaten: r. 6330 / h. 2920
Das dunkelgrüne Gestein ist von braunen Eisenoxydadern durchzogen.
Fundort: südwestlich der Rheindorfer Burg in der Nähe des Holzbaches
Die Beilklinge wurde 1955 von Schulkindern gefunden.
Das Original befindet sich im Rheinischen Landesmuseum Bonn, Inventar-Nr. 55/91 (Beschreibung BJ 1954-55, S. 392/394)
Erst 2003 – 2004 wurde die geographische Herkunft der grünfarbigen Beilklingen entdeckt. Die Steinbrüche und die Werkplätze zur Gewinnung der Rohgesteinblöcke liegen in den Hochlagen des Monte Viso in den italienischen Alpen im Piemont und auf dem Monte Beigua in den Apenninen östlich Genua. Die Verbreitung der wertvollen Klingen erfolgte europaweit über festgelegte Handelsrouten. Die Abbauaktivität konnte mit Hilfe der C14-Methode auf einen Zeitraum von 5.200 – 4.000 Jahre v. Chr. nachgewiesen werden.
Beilklingen aus Jadeit werden auch als Prunk-Beilklingen bezeichnet, weil sie wegen ihres hochwertigen Materials und ihrer glatten, grünlichen Oberfläche vor allem als Schmuckobjekte und Statussymbole dienten. Sie wurden selten in Holzschäfte eingelassen und weisen deshalb kaum Gebrauchsspuren auf.
Jadeit-Beilklingen fand man in ganz Europa. Die häufigsten Funde stammen aus den jungsteinzeitlichen Gräbern in der westlichen Bretagne. In Deutschland gehört auch das Rheinland zu den Fundschwerpunkten.
Built with
Web Design Program